Die Freiburger Musikerin Nadine Traoré nimmt an der Show „The Voice of Germany“ teil. Bei den Blind Auditions haben sich gleich zwei Juroren für sie entschieden. Für ihren heutigen Auftritt hat sie mit Mark Forster geübt.
Grüne Basssaiten, eine vielseitige Stimme und einige Auftritte bei der Musikshow „The Voice of Germany“: Nadine Traoré, Berufsmusikerin aus Freiburg, ist am Donnerstag , 29. September, bei „The Voice of Germany“ auf Pro Sieben zu sehen. Über ihre musikalische Karriere, Musik und Auftritte im Fernsehen.
Mit sechs Jahren brachte ihr Vater ihr das Klavierspielen bei
Sie war im Zug gerade auf der Höhe von Mannheim unterwegs, da hörte sie Jugendliche tuscheln, erzählt Nadine Traoré: „Das ist sie!“ Bevor ihr erster Auftritt auf Pro Sieben lief, hätte sie nicht so einen hohen Wiedererkennungswert bei eigentlich Wildfremden gehabt.
Die 28-Jährige wuchs in einer musikalischen Familie in Hagen auf; ihr Vater, Adama Traoré, brachte ihr mit sechs Jahren erst Klavier, später Gesang und E-Bass bei. „Sobald ich die Hausaufgaben erledigt hatte, übte ich mit Papa für Konzerte“, erinnert sie sich. Waren ihre Noten schlecht, durfte sie nicht mit ihrer Reggaeband „Adama and Kids and the Sunshine Reggae Band“ auftreten. In den Ferien sei sie mit ihm, ihrer Schwester und zehn Bekannten um die Welt getourt; von Deutschland über Frankreich bis an die Elfenbeinküste. Besonders eindrücklich sei die Zeit in Afrika gewesen: „Heimlich wünsche ich mir, dort zu leben.“ Traoré zufolge spielen die Ivorer entspannt Musik, ohne Nervosität: „Das bewundere ich, weil ich immer aufgeregt war, wenn ich auftrat.“ Ihre Nervosität habe sich nach und nach verflüchtigt.
Adama Traoré riet seiner Tochter, nach ihrer Au-Pair-Zeit in den USA Jura zu studieren; ihre Gastmutter sagte ihr: „Nadine, du bist Musikerin durch und durch; studiere Musik.“ Nadine Traoré folgte ihrem Rat, zog nach Freiburg und studierte an einer privaten Hochschule Musik. 2020 graduierte sie mit einem Bachelorabschluss.
Virtuosin am E-Bass
Im Keller des E-Werks vermietet ihre Hochschule Proberäume. Traoré, ihr Freund Niklas Bastian, der auch Musiker ist, sowie zwei weitere Bekannte proben seit drei Jahren in diesem Raum, an dessen Wände rundum ein dünnes Stahlseil befestigt ist. An ihm hängen buntgemusterte Teppiche, mit Wäscheklammern befestigt. „Sie dienen als Schallschutz“, sagt die Bassistin. Nicht nur ihr Bass mit grünen Saiten, auch ein Schlagzeug, ein Keyboard sowie eine Couch und ein Luftbefeuchter sind auf dem Parkettboden des Raums angeordnet. Sie spiele nicht mehr Reggae, sondern eine Mischung aus Pop und Funk. Ihre Stimme beschreibt sie als laut und vielseitig. „Ohne E-Bass fühle ich mich nackt“, sagt sie. Sie trete deshalb kaum ohne das Instrument auf.
Der E-Bass sei ein wenig beachtetes Instrument: „Aber die ersten sieben Töne des Bassriffs von ,Seven Nation Army’ kann jeder summen“, sagt sie. Neben dem Studium unterrichtet sie an einer Musikschule in Emmendingen. Ihre Schüler hören Traoré zufolge beispielsweise das Lied „Chöre“ von Mark Forster, dessen Refrain sie prompt summt. Mark Forster ist einer der vier Juroren in der Musikshow „The Voice of Germany“. Bereits 2017 bewarb sich Traoré mit ihrer Schwester, schied aber nach der dritten Runde aus.
Erst ab der vierten Runde, den sogenannten „Blind Auditions“, singen die Kandidaten vor den Juroren. 2022 kontaktierte ein Talent-Scout Traoré und fragte sie, ob sie erneut teilnehmen wolle. Sie habe zugesagt.
„Ich war irritiert, als ich die Bühne für die ,Blind-Auditon’ betrat, da das Publikum nicht applaudierte“, sagt sie. Weil die Juroren mit dem Rücken zu den Kandidaten sitzen, um sich nur auf die Stimme zu konzentrieren, habe das Publikum auf Applaus verzichtet. Sie sang den Song „Sir Duke“ von Stevie Wonder, das Stück ihrer Studien-Aufnahmeprüfung. Die Juroren wippten Traoré zufolge sachte mit den Grooves der Freiburgerin mit.
Mark Forster und Rea Garvey drückten den Buzzer und wünschten sich hiermit Traoré für ihre Teams. Sie ist damit eine Runde weiter. „Ich habe nicht gedacht, dass zwei der vier Juroren, mit mir arbeiten möchten“, sagt sie. Leicht fiel es ihr nicht, sich für einen Coach zu entscheiden: „Ich hatte Bauchweh“, ergänzt sie. Rea habe zwar hervorgehoben, seine Karriere in Freiburg gestartet zu haben. Dennoch entschied sie sich für Team Mark, weil er auch mit Kindern musiziert habe. Für ihren nächsten Auftritt, der heute gesendet wird, übte sie mit Mark Forster: „Mark gibt sich bei den Proben wie in der Show – er hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen“, sagt sie.