Der Polemik dieses Satzes bin ich mir durchaus bewusst, allerdings eignet er sich gut, um metaphorisch zu beschreiben, welches Ethos ich mir von allen Akteur*innen der katholischen Kirche wünsche:
Obgleich der gegenwärtige und prognostizierte Zustand der katholischen Kirche, der sich beispielsweise in der Abnahme von Mitglieds- und Weihezahlen, der Nutzung kirchlicher Angebote sowie einem gesellschaftlichen Relevanz- und Ansehensverlust ausdrückt, schwer abzuwenden und schmerzlich ist, scheint es mir wichtig, zu betonen, dass alle Akteur*innen der katholischen Kirche das Ziel ihres Handelns beherzigen:
Erinnern wir uns, dass alle Christ*innen gesandt sind, das, was sie von der Botschaft Jesu Christi verstanden haben, den Menschen vielfältig und umsonst anzubieten. Dieses Handeln kann – theologisch formuliert – zum Wachstum des Reiches Gottes beitragen. Das Reich Gottes ist eine vage, nicht statische und nicht durch Menschen zu vollendende Größe. Das ist gut so. Das schützt Christ*innen vor Überforderung und Übereifer und kann diese gleichzeitig motivieren, nicht zu resignieren und das Reich Gottes weiter aufzubauen.
Lasst uns also mit Freude und Wagemut die vielfältigen Transformationsprozesse der katholischen Kirche angehen: Vielleicht müssen gegenwärtig alle katholischen Akteur*innen (wieder) lernen, bescheidener, konzilianter und mutiger zu sein.
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 1 Tim. 1,7